Das Zen-Dojo ist der Ort der Übung des Zen-Weges. Ein Ort der Stille und der Konzentration. Wenn man das Dojo betritt, ist es wesentlich, alle Handlungen mit konzentrierter Aufmerksamkeit zu tun, hier und jetzt. Man geht zu seinem Platz, drückt durch Gassho seinen Respekt und Dank gegenüber den anderen aus, setzt sich auf sein Kissen und beginnt mit Zazen. Im Dojo werden alle zu „Menschen des Weges“, unabhängig von Geschlecht und Rasse, sozialer Stellung etc.
Im Mittelpunkt steht die Zazen-Praxis, die gemeinsame Übung. Im Dojo ist es nicht wichtig, der Erste zu sein, oder sich von den anderen abheben zu wollen. Man ist mit sich allein und doch mit den anderen verbunden. Unbewußt, natürlich, vor dem Denken, kann man so die wechselseitige Abhängigkeit aller Dinge untereinander verstehen, durch den ganzen Körper.
Durch die Praxis des Zazen im Dojo, die Achtsamkeit und Aufmerksamkeit in jeder Handlung, findet das Gehirn sein tiefes, ursprüngliches Gleichgewicht wieder, das Bewußtsein wird ruhig, tief, umfassend. Ein solcher Geist kann das Leben in Freiheit lenken, statt durch Wünsche und Ängste bestimmt zu werden. Wir können die Hast und Unsicherheit, die uns nicht zur Ruhe kommen läßt, ablegen. Wenn uns diese Praxis in Fleisch und Blut übergeht, so ist das Dojo kein irgendwo begrenzter Ort, sondern durch diese Geisteshaltung wird unser tägliches Leben zum Dojo, zu unserem authentischen Lebensweg.
Mechthild Hoppe, Jahrgang 1950, praktiziert seit Anfang 1982 den Zen-Weg. Sie ist langjährige Schülerin von Zen-Meister Tenryu Tenbreul.
Seit 2000 leitet sie das Zen-Dôjô Gyôjin in Lübeck. Darüber hinaus engagiert sie sich im Zen-Zentrum Schönböken.
Frank Högner, Jahrgang 1952, praktiziert seit 1988 den Zen-Weg. Auch er ist langjähriger Schüler von Meister Tenryu Tenbreul und im Zen-Zentrum Schönböcken aktiv.
Seit 2021 leitet er gemeinsam mit Mechthild Hoppe das Lübecker Dojo.
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